Camp 14 - Total Control Zone
 

Zitate



Kommandant Kwon Hyuk

Nach der Deportation ins Camp, werden sie nicht mehr als Menschen sondern wie Tiere behandelt. Wir, die Wärter, schrien sie an: als Schweine wäret ihr wenigstens zu etwas Nutze. Kurzum, im Lager gilt das Leben der Häftlinge unwichtiger, als das Leben eines Wurmes. Sie können sich sowieso nicht wehren, auch wenn sie geschlagen werden. Mit den Gefangenen konnte ich alles machen, wonach mir zu Mute war. Die Entscheidung, ob ich sie umbringe oder am Leben lasse, war allein mir überlassen.


Oberkommandant Oh-Young-Nam

Wenn wir unsere Hände nicht schmutzig machen wollten, wählten wir eine Gruppe von Häftlingen aus. Ich sagte: Ihr tötet einen von euch, oder ich töte euch alle. Warum sollte man sich selbst beschmutzen und an seinen eigenen Händen Blut kleben sehen? Es gab ja einfache Wege.  

Ich hatte nie das geringste Schuldgefühlt, auch wenn ich dort so viel getötet habe. Nach der Hinrichtung eines normalen Verbrechers wurde uns eine Sonderration gewährt: ein bisschen Fleisch und zwei Flaschen Alkohol. In Straflagern für politische Gefangene gibt es so ein System der Belohnung nicht. Wenn wir jemanden erschossen hatten, dachten wir, dass es das Richtige war, um die Nation zu schützen. Deshalb hielt ich es für selbstverständlich. 



Shin Dong Huyk

Ich war damals 7 oder 8 Jahre alt. Jede Woche überprüfte unser Lehrer die Hosentaschen von uns Schülern. Es waren ungefähr 35 Kinder in unserer Klasse. Der Lehrer nannte einige Namen und durchsuchte dann die Taschen. Einmal wurden bei einem Mädchen ein paar Weizenkörner gefunden. Sie trug sie in der Hosentasche. Wenn wir etwas zu Essen gestohlen hatten, schluckten wir es normalerweise sofort herunter. Aber sie wurde unglücklicherweise erwischt.

Die Weizenkörner legte der Lehrer auf den Tisch und das Mädchen musste sich hinknien. Sie wurde gnadenlos mit einem Stock geschlagen. Angefangen hatte er gegen 8 Uhr morgens und erst gegen 13 Uhr hörte er damit auf. Er ignorierte ihr Flehen, ihre Bitte um Verzeihung. Er  schlug immer weiter. Für ihn war das eine Art von Training. Ich wurde auch mal so geschlagen. Am Ende konnte das Mädchen nicht mehr durchhalten. Sie fiel bewusstlos auf den Boden.

Wir nahmen unsere Freundin auf den Rücken und trugen sie nach Hause. Sie hatte eine schwere Kopfverletzung und blutete. Am nächsten Tag erschien sie nicht mehr in der Schule. Da der Lehrer uns befahl, sie von Zuhause abzuholen, suchten wir ihre Familie auf. Dort hörten wir nur noch, dass sie tot sei. Ihre Wunde am Kopf hatte sich entzündet.

Als wir damals diese Szene beobachteten, dachten wir alle, dass daran nichts falsch sei. Das waren halt die Regeln und Vorschriften des Camps. Deshalb hielten wir es für absolut normal, dass dieses Mädchen wegen fünf gestohlener Weizenkörner so hart bestraft wurde.